ai weiwei verhaftet – call for release

7 Apr 2011 | von anna schueller |

der chinesische künstler ai weiwei, mit dem das haus der kunst 2009/10 die ausstellung „so sorry“ realisierte, wurde am 03 apr 11 verhaftet. die wiederholten polizeilichen maßnahmen gegen ai weiwei, seine familie und seine mitarbeiter bestürzen uns. seit jahren setzt sich ai weiwei schonungslos für menschenrechte und meinungsfreiheit ein und ist vielen ein ermutigendes beispiel. wir bestärken die politisch verantwortlichen, sich für seine freilassung einzusetzen und hoffen, dass ai weiwei seine arbeit als künstler bald wieder aufnehmen kann.

Der Blog begleitete die Ausstellung “So Sorry” von Ai Weiwei, die im Januar 2010 endete. Nach Ai Weiweis Verhaftung möchten wir mit diesem Post unsere Unterstützung ausdrücken. Der Blog wird jedoch nicht weitergeführt. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

aktuelle informationen finden sie auf hausderkunst facebook

  1. 11 Antworten auf “ai weiwei verhaftet – call for release”

  2. von leopold richter 8 Apr 2011 | Antworten

    ich bin schockiert über das zögerliche und relativ moderate verhalten öffentlicher institutionen, in der politik – von den wirtschaftsverbänden ist nichts anderes zu erwarten – kunstverbänden und institutionen (documenta)und den großen kunstgaleristen (alle profitierten bestens von ai weiwei).
    besonders schockiert bin ich über äußerungen wie die des galeristen urs meile und bernd leifeld (geschäftsführer documenta gmbh), die in dieser “angelegenheit” zurückhaltung einfordern und sogar das moderate vorprechen des bundesaussenministers g. westerwelle kritisieren.
    es kann doch nicht sein, dass ein diktatorisches system wie das chinas (ich enthalte mich hier schlimmerer bezeichnungen gegenüber dieser chinesischen clique), in der welt derer, die sich selbst gern als “intellektuelle führungs-persönlichkeiten sehen”, die wirtschaftliche komponente den der menschlichkeit in den hintergrund drängt.
    das gilt insbesondere doch gerade für den kunstbereich, der doch neben allen wirtschaftlichen verquickungen, die zweifelsohne bestehen sollen, für ideale steht, die gerade doch auch politisch gesehen, solche regime entlarven helfen.
    darum bitte ich um mehr unterstützung in der öffentlichen diskussion bei den bemühungen um die freilassung ai weiweis.
    hier ist druck gefordert und nicht der in der vergangenheit allzu häufig verwendete schmusekurs mit verbrecher-regimen.

  3. von luigi 8 Apr 2011 | Antworten

    Natürlich sind wir auch für sofortige Freilassung aber vor allem auch dafür, die in ihrer bisherigen Belanglosigkeit von Ai Wei Wei bereits kritisierte deutsche Ausstellung in Peking ins gute zu wenden und uneingeschränkt als Podium zu nutzen – und – falls dies nicht geschieht – härtere Kritik an Museumsdirektoren zu äußern bzw. deren Rolle zu beleuchten

  4. von Beatrix Windheuser 10 Apr 2011 | Antworten

    Wenn die chinesische Regierung solche Angst vor einem großen Künstler hat, dass sie glaubt ihn “verschwinden” lassen zu müssen, wie groß ist erst ihre Angst vor millionen von ihren chinesischen Mitbürgern, wenn diese sich erst mal zu Wort melden?
    Deshalb wäre es sinnvoller Ai wei wei frei zu lassen und den Menschen volle Meinungs- und Redefreiheit zu zugestehen! In einem Klima der Angst ist kein gutes Leben möglich.

  5. von whereisweiwei 14 Apr 2011 | Antworten

    We have to act! http://whereisweiwei.blogspot.com/

  6. von bettybienenstich 16 Apr 2011 | Antworten

    ai weiweis verschwinden ist die spitze des eisberges zahlreicher verbrechen gegen chinesische kritische nd ehrliche staatsbürger. Es hilft nur permanente öffentlichkeit und steter meinungsdruck um endlich auch ein politische massnahme gegen das regime durchzusetzen – handelsembargo, boykott und aussetzung diplomatischer beziehungen.

    morgen werde ich um 13 Uhr vor der chinesischen botschaft in münchen mit einem stuhl stehen!

  7. von Gabriele Broszat 17 Apr 2011 | Antworten

    Ich habe überhaupt kein Verständnis dafür, warum dieser Blog nicht weitergeführt wird.

  8. von alexander-peter posch 19 Apr 2011 | Antworten

    ai weiwei ist in china leider kein einzelfall, jedoch derzeit einer der populärsten. china sollte bedingungslos aufgefordert werden alle politischen gefangene künstler, schriftsteller und andere intelektuelle freizulassen und die menschenrechte einhalten.

  9. von Miriam 19 Apr 2011 | Antworten

    Flashmob for Ai Weiwei at Tate Modern 1st of May:

    http://www.facebook.com/media/set/fbx/?set=a.104546099583817.3952.100000852823015#!/event.php?eid=108415085908737

  10. von Jürgen Bein 29 Apr 2011 | Antworten

    Es ist ein Skandal, daß die Ausstellung in Peking nach dem Verschwinden von Ai Weiwei nicht umgehend geschlossen wurde.
    Ebenso skandalös ist das Verhalten unserer Politiker,allen voran der Bundeskanzlerin.
    Die Chinesen wissen ganz genau, wie die Behandlung kritischer Chinesen von der westlichen Welt beurteilt wird. Es ist paradox, daß unsere Politiker ihre Glaubwürdigkeit in Peking aufs Spiel setzen, weil sie nicht konsequent die Einhaltung der Menschenrechte und die Freilassung von Ai Weiwei fordern.
    Ich schäme mich, von einer Regierung vertreten zu werden, die mit China ” business as usual ” betreibt, statt mit Festigkeit jeden Tag für Herrn Ai und dessen Leidensgenossen einzutreten.

  11. von Alexandra Auf der Strasse 2 Mai 2011 | Antworten

    in der Lage zu sein, kritisieren zu können, ohne Angst vor eigenen wirtschaftlichen Nachteilen in China haben zu müssen, wer kann das heutzutage noch?
    War es doch viel zu modern, sich mit chinesischen Flagen zu schmücken, ist doch die westlich Welt auf allen Ebenen bereits teilabhängig von China.
    Wir lieben das exotische und schmücken uns mit unserer Weltoffenheit – das ist gut so.
    Aber auf 70 Dilikten steht nach amnasty international in China die Todestrafe, ohne, dass der Täter jemand anderen körperliche Gewalt zugeführt haben muss.
    Das sind pro Jahr 10.000 registrierte staatlich angeordnete Tötungen, die Dunkelziffer liegt bei 30.000 Tötungen durch Genickschuß.
    Wer von uns Kulturbetreibern war in China, um das anzuprangern?
    Und wer ist nach China, aus naiver Neugier und Aufbesserung der persönlichen CV?
    Was können wir jetzt tun?

  12. von miss fox 11 Mai 2011 | Antworten

    berlin,11.6.2011 ich komme gerade schockiert von einer lesung”der abgewandte leviathan”,aus dem literarischen colloquium in berlin.der hausherr und pen-mitglied janetzki verbot mir dort den berliner appell zur freilassung ai weiwei`s auszulegen und diesbezüglich eine künstlerisch gestaltete rollschrift mit einem bügel an die wand zu hängen,ohne diese überhaupt vorher angesehen zu haben.und dies obwohl der pen eine petition an frau merkel geschickt hatte.es scheinen nicht nur chinesen ihr gesicht zu verlieren,sondern auch einige kulturelle institutionen in deutschland.

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