Neolithische Vasen – bemalt mit Industriefarbe

6 Dez 2009 | von Teresa Lengl |

Diese Vasen entstammen dem neolithischen Zeitalter, etwa 5.000 – 3.000 vor Christus.

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Sensibel geworden und geschult durch unsere Kultur, die Tradiertes zu bewahren sucht, fragt man sich nach Sinn und Nutzen dieses Kunstwerkes. Wie kann man solch außergewöhnlich gut erhaltenen Fundstücken so markant den Stempel unserer Zeit aufdrücken?

Ai Weiwei jedoch argumentiert scheinbar vollkommen anders. “Altes” wird neu gedeutet, es wird in den Kontext unserer Zeit gestellt, es rückt wieder in das Interesse der heutigen Gesellschaft. Würde das ein Fundstück im Orginalzustand ebenfalls schaffen?

Festzustellen ist, dass unsere Museen für prähistorische Kunst kaum Publikum anziehen, das nicht vom Fach ist…

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  1. 11 Antworten auf “Neolithische Vasen – bemalt mit Industriefarbe”

  2. von rudolf rampe 6 Dez 2009 | Antworten

    auch christo hat den reichstag erst interessant gemacht, als er ihn verhüllt hat! das bauwerk konnte man aber wieder “enthüllen”, was ai weiwei aber verwehrt. er ist radikaler, provokanter und in seiner konsequenz vernichtend. er ist damit wohl dichter an unserer zeit.

  3. von begemot 8 Dez 2009 | Antworten

    ja, er ist näher dran an der zeit. und dahinter steckt auch der gedanke, dass in china die vergangenheit und die tradition jeden tag weiter zerstört wird (siehe seine arbeit “template”, die aus jahrhundertealten türen von abgerissenen häusern besteht). er sagte mal, in china kümmere es einfach niemanden, wie alt etwas sei, es habe dort keinen wert. die zerstörung sei allgegenwärtig.
    persönlich kann man noch hinzufügen: siehe tibet. was politische führung chinas da mutwillig unwiderbringlich zestört auf einem gebiet, das gar nicht ihr eigenes ist – das ist einfach ein verbrechen.
    auch solche punkte sehe ich in ai weiweis arbeiten. nicht explizit natürlich, sonst säße er wie viele andere im knast, sondern implizit.

  4. von Ludwig H. 8 Dez 2009 | Antworten

    Auf der einen Seite wird mit Altem sehr unsensibel umgegangen, auf der anderen Seite können wir im Westen unzählige chinesische Antiquitäten erwerben. Wie funktioniert das? Schwarzmarkt? Fake?

  5. von ´hauke peter hingar 9 Dez 2009 | Antworten

    Ich, Hauke Peter Hingé habe ihre Sammlung begutachtet, und sie geht mir nichtmehr aus dem Kopf. Wie kommen sie nur auf diese Genialität ihrer Werke. Bezüglich des 23.05.1987 in Moskau beschwöre ich hoch und heilig, vor Gericht nichts falsches ausgesagt zu haben. Ich bin schwul

  6. von nadine seitz 9 Dez 2009 | Antworten

    Mein Name ist Ratte, Die Ratte.
    Seit einer Woche ist mir aufgefallen, dass ich anders orientiert bin. Seit drei Wochen wachsen mir Haare an meinem ganzen Körper. Können Sie mir sagen, wie ich das zu einem Kunstobjekt umformen kann ?
    Vielen Dank, ihre Ratte.

    P.S.
    Ich finde ihre Kunst abstoßend.

  7. von Hermann Gottfried 11 Dez 2009 | Antworten

    ALLES IST ES VERLIERT SICH IN DER STEPPE IN DER MASSE UNWEIGERLICH JEDE INDIVIDUALITÄT UNIFORMIERT
    RAUM UND ZEIT SCHAFFEN HEERE VON MENSCHEN INDIVIDUEN DIE GEFRESSEN VOM TREIBEN DER MENGEN ZU EINEM SCHLUND DER UNEDNLICHEN GLEICHHEIT TREIBEN

  8. von Karl 12 Dez 2009 | Antworten

    Eine kleine Frage, der wunderbare Teppich unter den Baumstämmen, das Abbild des Steinfussbodes, darf man auf ihm laufen oder nicht. Er funktioniert doch ausschliesslich an diesem Ort nirgendwo sonst. Mit dem Ende der Ausstellung und dem Abbau verliert er seine Funktion.

  9. von susanne 12 Dez 2009 | Antworten

    Ich finde es auch grausam wie mit der alten Kunst umgegangen wird – aber genau das geschieht in China jeden Tag. Wundervolle Kunstschätze, unwiderbringliche Kulturobjekte, alte Bauten werden zerstört, plattgewalzt und verschwinden einfach vom Erdboden. Genau darauf weißt Ai Weiwei doch hin, will wachrütteln – ob mit Template oder mit den neolitischen Vasen. Berechtigt ! Ich finde ja – wir können doch nicht zusehen wie unsere urspüngliche Kunst und damit auch die Wurzeln unserer Kultur zerstört werden.

  10. von Benoit Tremsal 14 Dez 2009 | Antworten

    diese Vasen sind nichts anderes als Massenware von damals. Sie werden in unseren Museen idealistisch verklärt als etwas unglaublich wertvolles. Wertvoll sind sie im Grunde nur aufgrund ihres Alters. Werden Ikea-Vasen in 5000 Jahren auch im Museum stehen? Ai Wei Wei spannt hier einen großen wunderbaren Bogen zwischen den Zivilisationen und den Kulturen ohne diese auf- oder abzuwärten. Er verleiht dieser Ware mit einfacher nachvollziehbarer Geste und, wie ich meine, mit großem Respekt neue kulturelle Relevanz. Das tut er übrigens auch z.B mit den Tempeln-Hölzern. Noch nie hat mich eine Ausstellung auf so direkter und einfacher Art derartig bewegt. Danke der Kunst und dem Künstler.

  11. von moeller from germany 16 Dez 2009 | Antworten

    Hi Ai Weiwei,

    your art is really fantastic. It have got so many feelings! it is really great! I love it.
    Your friend moeller

  12. von Mica Thomann 3 Mai 2011 | Antworten

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